Fleisch-Attrappen und Riesenhühner: Tierschutzprotest sorgt für Trubel vor der Edeka-Zentrale

Hamburg (ots) –

Mit einem aufsehenerregenden Protest haben Aktive der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt am heutigen Mittwoch vor der Edeka-Zentrale in Hamburg demonstriert. Die Stiftung wirft dem Vorstand um Markus Mosa Tatenlosigkeit vor und verlangt eine verbindliche Erhöhung der Tierschutzstandards.

Edekas „Gut & Günstig“-Hühnerbrustfilets sind von der Krankheit Muskelverfettung („White Striping“) betroffen, was ein klares Indiz für systematische Qualzucht ist. Das fand die Albert Schweitzer Stiftung mit einer aktuellen Untersuchung (https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/untersuchung-edeka) heraus. Der Verkauf von Fleisch kranker Tiere hat auch Folgen für Verbraucherinnen und Verbraucher.

Bereits am Montag hatte T-Online (https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_100778322/edeka-tierschuetzer-bemaengeln-qualitaet-von-gefluegelfleisch.html) über das Problem berichtet und kurz darauf waren viele weitere Medien in die Berichterstattung eingestiegen. Mit Hinweis auf den dringenden Handlungsbedarf lud die Albert Schweitzer Stiftung schließlich zum Protest in Hamburg ein.

Presse, Promis und Parolen vor der Edeka-Zentrale

Schaulustige und Presse ließen sich nicht zweimal bitten und erschienen pünktlich um 11:30 Uhr vor dem Eingang der Edeka-Zentrale. Dort wurden sie neben überdimensionalen Hühnerfleischverpackungen und riesigen Masthuhn-Attrappen auch von den Influencer:innen Juju & Fabi (https://www.instagram.com/vegan_superheroes) von den Vegan Superheroes (https://vegan-superheroes.com/) begrüßt, die die Protestaktion als prominente Publikumsmagneten begleiteten.

Auch dank der überwältigenden Akustik rund um das Edeka-Gebäude blieb die lautstarke Demonstration mit ihren Rufen wie „Supermarkt? Superleid! Kranke Hühner weit und breit!“ oder auch „Edeka: so grün, so fein? Wir hören eure Hühner schreien!“ von niemandem in der Edeka-Zentrale unbemerkt. Zudem sorgten die kunstvoll gestalteten Requisiten unter dem Motto „Wir lieben Leidensmittel“ – eine provokante Anspielung auf Edekas bekannten Werbeslogan – für allerlei Aufsehen.

Ein Brief an Markus Mosa

Einige freundliche Gespräche mit Edeka-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern waren vor dem Gebäude möglich, und auch die Flyer wurden gern angenommen. Dennoch musste die Veranstaltungsleitung die extra für Markus Mosa mitgebrachten Dokumente am Empfang abgeben: den Report zur Muskelverfettung (https://albert-schweitzer-stiftung.de/track/uploads/white-striping-edeka-2025_final_1.3.pdf), einen an Mosa gerichteten Brief sowie die aktuelle Ausgabe des Hamburger Abendblatts mit seinem Konterfei unter der Überschrift „Tierschützer gegen Edeka: Qualitätsmängel bei Geflügelfleisch? (https://www.abendblatt.de/hamburg/wirtschaft/article409340469/tierschuetzer-gegen-edeka-qualitaetsmaengel-bei-gefluegelfleisch.html)“

Irina Fronescu, Bereichsleitung Kampagnen bei der Albert Schweitzer Stiftung, zeigt sich zufrieden mit der heutigen Aktion: „Wir konnten heute zahlreiche Edeka-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter auf das Problem der systematischen Qualzucht hinweisen.“

Edeka zieht sich aus der Verantwortung

Eine zufriedenstellende Reaktion des Edeka-Verbunds blieb jedoch bisher aus. Einzig die Äußerung, man könne die Vorwürfe nicht nachvollziehen, denn Edeka handele genau wie die Wettbewerber, wird Tag für Tag in der Presse wiederholt.

„Dies halten wir für eine irreführende Aussage“, sagt Irina Fronescu. „Von allen großen Lebensmitteleinzelhändlern hat Edeka bisher am wenigsten für eine Erhöhung der Tierschutzstandards getan. Während Aldi, Rewe, Lidl und andere Supermarktketten sich bereits zu den Kriterien der Masthuhn-Initiative (https://www.masthuhn-initiative.de/) verpflichtet haben, bleibt der größte Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland tatenlos.

Wir fordern Edeka deshalb erneut auf, der Verantwortung gerecht zu werden: Bekennen Sie sich zu höheren Tierschutzstandards, treten Sie der Masthuhn-Initiative bei und formulieren Sie einen konkreten Plan für den Ausstieg aus den Haltungsformen 1 und 2 für alle Tierarten. Wir stehen weiterhin für einen Dialog bereit.“

Weitere Proteste in 20 Städten geplant

Die Aktionen der Albert Schweitzer Stiftung gehen weiter, bis Edeka endlich Verantwortung übernimmt. Die Proteste der kommenden Woche finden vor Edeka-Märkten in Freiburg im Breisgau (27.06.), Heidelberg (27.06.), München (27.06. und 28.06.), Mannheim (28.06.), Nürnberg (28.06.) und Berlin (28.06.) statt.

Downloadmaterial zur freien Verwendung

– Fotos von der Protestaktion in Hamburg (https://drive.google.com/drive/folders/1wdrSlrxqUkOwdio5wXYR_XxWfkPE2ci-?usp=sharing)
– Report Muskelverfettung bei Edeka 2025 (https://albert-schweitzer-stiftung.de/track/uploads/white-striping-edeka-2025_final_1.3.pdf)
– Infografiken – Muskelverfettung bei Masthühnern (https://drive.google.com/drive/folders/12oulW0xbOlnvg5en3PA1tItLDNuUmBA4?usp=drive_link)
– Produktbilder Muskelverfettung Edeka Gut & Günstig (https://drive.google.com/drive/folders/1ZaUG5YHgUPL-gHCOez1OwnXUPrmqaqhh?usp=drive_link)
– Artikel: Was ist Muskelverfettung im Hühnerfleisch? (https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/muskelverfettung-white-striping)
– Masthuhn-Report Lebensmitteleinzelhandel 2024 (https://albert-schweitzer-stiftung.de/track/uploads/masthuhn-report-leh-2024.pdf)
– Beispielbild Masthuhn-Qualzucht (https://drive.google.com/file/d/1d04qdjFdtv7-ujtE-Ixi416xkUbOEB_G/view?usp=drive_link)
– Audio-Statements und Bilder: Irina Fronescu – Bereichsleitung Kampagnen, Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt (https://drive.google.com/drive/folders/1bz8ZGgEtZSsZrDV0DUdyYAdPFWtXrWik?usp=sharing)

Über die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Die Albert Schweitzer Stiftung (https://albert-schweitzer-stiftung.de/) setzt sich für eine Welt ein, in der kein Tier mehr für die Herstellung von Lebensmitteln leidet. Die Stiftung nutzt juristische Mittel und wirkt auf wichtige Akteure aus Wirtschaft und Politik ein, um Tierschutzstandards zu erhöhen, den Verbrauch von Tierprodukten zu reduzieren und das pflanzliche Lebensmittelangebot zu verbessern. Interessierten bietet sie fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf. Mehr erfahren Sie auf https://albert-schweitzer-stiftung.de.

Über die Masthuhn-Initiative

Allein in Deutschland werden jedes Jahr mehr als 600 Millionen Hühner gemästet und getötet – das sind über 80 % aller geschlachteten Landtiere. Die meisten dieser Tiere wachsen so schnell, dass sie sich kaum auf den Beinen halten können. Die triste und enge Stallumgebung sorgt für zusätzliches Leid. Um dieses zu lindern, hat die Albert Schweitzer Stiftung mit anderen europäischen Tierschutzorganisationen die Masthuhn-Initiative (https://www.masthuhn-initiative.de/) ins Leben gerufen, an der heute europaweit 37 Organisationen mitarbeiten. Neben den Kriterien der Masthuhn-Initiative akzeptiert die Stiftung auch den Wechsel auf Haltungsform 3 mit einigen Zusatzkriterien. Beides verringert die Überzüchtung der Tiere und sorgt in den Ställen für mehr Platz, Licht und Abwechslung. Eine weitere wichtige Vorgabe ist eine zuverlässigere und weniger stressvolle Betäubung vor der Schlachtung.

Pressekontakt:
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Bereichsleitung Kampagnen
Irina Fronescu
[email protected]
+49 30 400 54 68 – 53PR und Medien
Kirstin Messerschmidt
[email protected]
+49 30 400 54 68 – 15
Original-Content von: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Neueste Beiträge

Das könnte dir ebenso gefallen

Nach oben

Lorem Ipsum is simply dummy text of the printing and typesetting industry. Lorem Ipsum has been the industry’s standard dummy text

Bitte geben Sie den Coingecko Free Api Key ein, damit dieses Plugin funktioniert